11 Dispute Resolution und Rechtsdurchsetzung in der digitalen Welt
Recht bekommen – ein langwieriges Luxusgut
Recht haben ist schön. Die Praxis zeigt aber, dass die meisten Leute auch Recht bekommen wollen. Gerade das «Recht bekommen» ist zu einem Luxusgut geworden, wie sogar die NZZ in einem Betrag feststellt (NZZ Online 13.02.2018 Der Gang vor Gericht wird zum Luxusgut – im Extremfall droht Klägern der Ruin). Im Kapitel 08.10 Rechtsschutz im Immaterialgüterrecht wird erläutert, welches die Kosten eines Zivilprozesses sind und wie sich diese berechnen (inkl. Gebührenrechner des Obergerichts Zürich). Kommt dazu, dass Rechtshändel vor Gericht regelmässig langwierig sind, d.h. sogar mehrere Jahre dauern können (bis vor Bundesgericht i.d.R. mindestens 3 Jahre). Sowohl Kosten, wie Dauer eines ordentlichen Prozesses kann für die Parteien ruinös sein (zu letzterem ein eindrückliches Beispiel auf juristenfutter.ch: Wenn agile Projekte aus dem Ruder laufen – legal lessons learned).
Digitale Welt verlangt nach einfachen und schnellen Mitteln der Streitschlichtung
Aus diesen Gründen muss primär versucht werden, eine gerichtliche Auseinandersetzung zu verhindern oder es müssen mögliche alternative, also aussergerichtliche Möglichkeiten der Streitschlichtung gesucht werden (Alternative Dispute Resolution, ADR). Gerade die digitale Welt ist für letzteres besonders offen, da in einer schnellen Welt rechtliche Auseinandersetzungen einfach und schnell gelöst werden wollen bzw. müssen.
11 Dispute Resolution und Rechtsdurchsetzung in der digitalen Welt